Team Zukunftswerkstatt Köln: Moderations-Ausbildungs-Skript



Mit dem Übergang von der Utopie zur Verwirklichung und Planung vollzieht sich ein ganz wesentlicher Schlüsselschritt in einer Zukunftswerkstatt. Die Qualität der Deutungen kreativer Ideen hängt vom Veränderungs- und Handlungswillen der Teilnehmenden ab und vom beharrlichen Nachfragen und Einhaken der Moderation. Thema dieser Trainings-Zukunftswerkstatt war "Wie können wir jungen Leuten helfen zu wachsen?"
(Köln, Nordrhein-Westfalen 2008)



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Zukunftswerkstatt kompetent moderieren
– Auszug aus dem Skript zur Moderations-Ausbildung –


von Petra Eickhoff, Stephan G. Geffers und Rainer Kopp (Dortmund, Februar 2009).

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Die Zukunftswerkstatt:

Einführung

Ziele, Verfahren und Arbeitsweise, geschichtlicher Hintergrund

Die Zukunftswerkstatt ist ein methodisches Konzept, um Veränderungsprozesse in Gruppen und Organisationen zu initiieren. Sie bietet einen strukturierten Freiraum, in dem die Teilnehmenden ermutigt werden, selbst kreativ und aktiv zu werden und die Zukunft mit zu gestalten. Zwei Merkmale fallen denjenigen Menschen, die an einer Zukunftswerkstatt teilnehmen, zuerst ins Auge: zum einen der dreiphasige Aufbau Kritik – Utopie – Realisierung, zum anderen das Fehlen von Diskussionen. An die Stelle üblicher Gruppendiskussionen treten Stichwörter, die offen aufgeschrieben und schrittweise konkretisiert werden, sowie Kreativität fördernde Verfahren und Spiele, Planungstechniken und ähnliches.

Die drei Phasen – mit dem "Umweg über die Phantasie"

In unserem Alltagshandeln gehen wir üblicherweise vom Problem direkt zur Lösung, wobei wir meist "Scheuklappen", die uns der Alltag "aufsetzt", aufbehalten. Mit anderen Worten, die Bedingungen, unter denen wir denken und handeln, engen unseren Blick so stark ein, dass wir mögliche neue Lösungen übersehen. Und zu jedem Problem gibt es eine Vielzahl von zukunftsweisenden Lösungen – die naheliegendste ist selten die beste.

Aus diesem Grund ist in der Zukunftswerkstatt zwischen Bearbeitung des Problems und Entwicklung einer (oder mehrerer) Lösungen ein besonderer Schritt eingebaut – die Utopie- und Phantasiephase. Sie dient dazu, den Blick frei zu machen für neuartige Ideen.

Der Phasenablauf der Zukunftswerkstatt mit den Übergängen (den Angelpunkten) zwischen den drei Phasen.

Diese Grafik veröffentlichten wir erstmals in dem 2006 in San Francisco (Kalifornien) bei Berrett-Koehler Publishers Inc. verlegten Buch "The Change Handbook", das mehr als 60 führende Methoden für Wandel und Beteiligung beschreibt.



Der methodische Weg, Themen in Gruppen zu bearbeiten, führt in der Zukunftswerkstatt von dem Problem bzw. von der Kritik an Bestehendem zunächst in die Utopie, in der wir Wünsche und Träume entwickeln, die – neben dem Problemdruck – eine wichtige Antriebsfeder sind, um Lösungen zu finden. Neben dem Motivationsfaktor hat dieser "Umweg" in der Themenbearbeitung einen weiteren Hintergrund: Die Kreativitätsforschung belegt, dass gerade durch die Bereitschaft, sich vom Problem zu "entfernen", in den meisten Fällen erst neuartige Lösungsideen entwickelt werden können. Die neuen Ideen werden dann erst in der Realisierungs-Phase zu realistischen Handlungsschritten weiterentwickelt und umgesetzt.

In der Kritik- und Beschwerdephase klärt die Gruppe ihre Auffassung von dem (den) Problem(en). Dabei wird in der Zukunftswerkstatt-Moderation darauf geachtet, die Kritik am Bestehenden zuzuspitzen und zu konkretisieren. Je konkreter das Problem benannt wird, desto konkreter später die Lösung(en). Alles Negative soll gründlich herausgearbeitet werden.

In der Utopie- und Phantasiephase geht es darum, der Kritik eigene Wünsche und Visionen entgegenzusetzen. Dies macht den Blick frei für Ideen, die auf den ersten Blick "nun wirklich utopisch" sind. Die Zukunftswerkstatt-Moderation achtet darauf, dass jede noch so ungewöhnliche Idee ungekürzt durchkommt. Es sind gerade diese "Spinnereien", Metaphern und neuen Bilder, die neue Wege zum Handeln aufzeigen können. Je verrückter, desto wertvoller der Ideenschatz!

Damit es nicht bei Wunschvorstellungen bleibt, ist die dritte Phase von besonderer Bedeutung – es geht um Realisierung (Verwirklichung und Praxis). Die Zukunftswerkstatt-Moderation achtet auf die Rückkehr zum Thema und das Einbeziehen vieler Erfahrungen. An dieser Stelle prüfen die Teilnehmenden ihre Utopien auf ihre Praxistauglichkeit, entwickeln und planen erste Vorhaben zu ihrer Verwirklichung, die günstigenfalls direkt am Tag nach der Zukunftswerkstatt beginnen.

Dieses Skript zur Moderationsausbildung soll verdeutlichen, dass eine Zukunftswerkstatt mehr als ein Event mit drei Phasen ist. Sie benötigt sorgfältige Klärung von Auftrag und Thema und eine ganz besondere Haltung zur Rolle von Moderation. Die Teilnehmenden stimmen sich ein in die Zukunftswerkstatt und mit der Phase der Realisierung beginnt die Bewährung in der Praxis. Zwischen den Phasen Kritik – Utopie – Realisierung gibt es Übergänge, die wesentlich für den Gesamtprozess sind. Ebenso werden die Implementierung einer Feedback-Kultur und die Nachbereitung einer Zukunftswerkstatt einbezogen.

Die Arbeitsweise in der Zukunftswerkstatt

(Fast) Keine Diskussion...

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Beteiligung     Zukünfte


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(Aktualisiert am 22.2.2010)


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