Team Zukunftswerkstatt Köln: Moderations-Ausbildungs-Skript


Farben für Visionen zur Zukunft: Eine faszinierende Dynamik entsteht und setzt bis dahin unentdecktes Potenzial frei, das sich bei einer Diskussionsrunde nie hätten einstellen können. Die Teilnehmenden verbinden sich emotional mit ihrem Thema.

(Dortmund, Nordrhein-Westfalen 2009)



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Zukunftswerkstatt kompetent moderieren
– Auszug aus dem Skript zur Moderations-Ausbildung –


von Petra Eickhoff, Stephan G. Geffers und Rainer Kopp (Dortmund, Februar 2009).

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Die Zukunftswerkstatt:

Einführung

Ziele, Verfahren und Arbeitsweise, geschichtlicher Hintergrund


Geschichte und Hintergrund – Warum entstand die Zukunftswerkstatt?

  • "Diese Idee [der Zukunftswerkstätten] geht auf eine entscheidende Wende in meinem Leben zurück, und zwar war dies in den fünfziger Jahren, als ich in Hiroshima war. Es war in dem Moment, als zwei alte Leute mit mir sprachen und mich fragten: "Wie war es möglich, dass die Atomwissenschaftler nichts von diesen verheerenden Langzeitfolgen gewusst haben?" Sie meinten besonders auch die Spätschäden, die sie selbst erlitten, denn es waren zwei sterbende Menschen, bei denen sich die Leukämie erst ca. zehn Jahre nach dem Abwurf der Atombomben bemerkbar gemacht hatte." (Robert Jungk)
Die Anfänge der Zukunftswerkstatt reichen bis in die neunzehnhundertsechziger Jahre zurück. Es war die Zeit, in der die Römischen Verträge mit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft beschlossen wurden (1957). Eine Wirtschaftskrise war erfolgreich überwunden und die Notstandsgesetze beschlossen (1966). Die enge Bindung der Bundesrepublik Deutschland an die Westmächte schaffte erfolgreichen Handel. Die Zukunft wurde von den Mächtigen der Wirtschaft und Industrie, Staat und Militär, Regierung und Parteien unter Zuhilfenahme von Fachleuten bestimmt. Wissen um die Möglichkeiten der Zukunft bedeutete – damals wie heute – Macht!

Sozialengagierte Zukunftsforscher, wie Hasan Ozbekan, Denis Gabor und Robert Jungk stellten fest, dass die Betroffenen Mitbürger ohne Einfluss blieben. Ihre Erfahrungen im Alltag und Beruf, ihre Wünsche und Bedürfnisse, fielen unter den Tisch.

In seinem Aufsatz "Die Zukunft ist schon besetzt" forderte Robert Jungk, dass die große Mehrheit der Gesellschaft durch Gegenentwürfe Gehör für ihre Anliegen verschaffen solle. Er experimentierte in dem von ihm gegründeten Institut für Zukunftsfragen (Wien). Dort lud er junge Arbeiter und Angestellte ein. Dass sie ihre Wünsche für die Welt von Morgen, hemmungslos aussprechen sollen, stieß zunächst auf betretenes Schweigen oder auf Klischees, die durch Propaganda oder Konsumwerbung eingeprägt waren. Die Hemmungen lagen in ihrer Erfahrung, nie gefragt und ernst genommen zu werden, aber auch in der Autoritätsgläubigkeit, der eigenen Mutlosigkeit, in der Konsumhaltung und einer phantasiefeindlichen Umwelt.
  • Robert Jungk konstatierte: "In diesem Zusammenhang habe ich mich mit der amerikanischen Kreativitätsforschung beschäftigt und stieß dabei auf die Idee des "brain storming" von Osborn, der diese Phantasietechnik allerdings nur für die Wirtschaft zur Kreation neuer Produkte anwenden lassen wollte. Ich konnte nicht einsehen, dass man dieses kreative Vorgehen nur für die Ökonomie anwenden sollte und habe es deswegen auf die Erfindung von besseren sozialen und politischen Zukünften übertragen. So habe ich Anfang der sechziger Jahre die ersten Zukunftswerkstätten ins Leben gerufen, in denen Betroffene Begegnungen miteinander haben und versuchen, ihre verschütteten Potenziale freizulegen und gedanklich soziale Veränderungen vorzubereiten."
Im Laufe mehrjähriger Entwicklungsarbeit, insbesondere in Zusammenarbeit mit Dr. Norbert Müllert, bildete sich zunächst eine vierphasige Zukunftswerkstattform heraus, aus der dann Mitte der neunzehnhundertundsiebziger Jahre der heute vorherrschende Typ mit seinen drei Phasen hervor ging, mit Kritik, Utopie und Realisierung. Weitere Varianten, die aber unter Moderatorinnen und Moderatoren umstritten sind, weil Sie über Szenarios in den inhaltlichen Entwicklungsprozess eingreifen, sind die Beteiligungsspirale von Waldemar Stange (Lüneburg) und das Modell der sieben (später acht) Grundtendenzen zukünftiger Entwicklungen von Rüdiger Lutz (Tübingen).
  • "Zwischen vielem aus der 68er Zeit, was uns heute bereits als angestaubt und überholt erscheint, glänzt die Zukunftswerkstatt immer noch als zeitgemäß hervor. Ihre "Philosophie, Prozessbeteiligte ernst zu nehmen, sie nicht mit Vorgaben einzuschränken, sondern ihnen strukturierte Freiräume zu gewähren, in denen sie sich ungehindert entfalten können, ist mehr und mehr in den Managementmethoden aufgegriffen worden." (Heino Apel, DIE Frankfurt / Main)
Das Konzept Zukunftswerkstatt ist ein in unseren Augen ein lebendiges Konzept, das in seiner Grundstruktur angewendet jeder Moderatorin und jedem Moderator unter Einbeziehung vielfältiger eigener Qualifikationen und Erfahrungen viele Entwicklungschancen bietet, um mit Gruppen, Organisationen und Institutionen zukunftsweisend zu arbeiten und sie gesellschaftlich zu beteiligen.

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Zwischen Hebamme und Dompteur:

Rolle der Moderation

Wie die Haltung der Moderation eine Zukunftswerkstatt ausgestaltet

Moderation ist nicht alleine Gesprächsleitung. Moderation fördert Willensbildung in einer Gruppe...

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Beteiligung     Zukünfte


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(Aktualisiert am 3.3.2009)


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